Die Entwicklung des Faxgeräts: Vom Fernkopierer zum digitalen Relikt

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Servus und willkommen auf meiner Zeitreise durch die Technikgeschichte! Heut nehm i euch mit auf an spannenden Ausflug in die Welt der Kommunikation, genauer gesagt zur Gschicht vom Faxgerät. A Apparat, der für viele heut nur mehr a digitales Relikt is, aber einst die Büros revolutioniert hat und schneller war als jeder Postbote. Die Entwicklung vom Fernkopierer, wie ma ihn früher gnannt hat, is a faszinierendes Beispiel dafür, wie schnell sich Technologien entwickeln, durchsetzen und manchmal auch wieder in Vergessenheit geraten. Schnallt’s euch an, wir starten in ana Zeit, lang bevor’s überhaupt Telefone gab!

Die Geburtsstunde des Fernkopierers – Frühe Pioniere und Visionen

Kaum zu glauben, aber die Idee, Bilder über weite Strecken zu übertragen, is älter als das Telefon selbst. Bereits im Jahr 1843, also guate 33 Jahre bevor da Bell sein Telefon zum Patent angemeldet hat, hat der schottische Uhrmacher und Erfinder Alexander Bain ein Patent für seinen „Elektrischen Drucktelegrafen“ erhalten. Zwischen 1843 und 1846 hat er dann tatsächlich a experimentelle Faxmaschine baut, die mit synchronisierten Pendeln über a Uhrwerk gearbeitet hat, um a Nachricht Zeile für Zeile abzutasten und zu übertragen. Obwohl die Bildqualität damals no zu wünschen übrig glassen hat, war des der Startschuss für die Faksimile-Technologie. Kurz drauf, um 1847/48, hat der Engländer Frederick Bakewell Bains Idee aufgriffen und verbessert, indem er rotierende Walzen statt der Pendel verwendet hat. Er hat sei System 1851 auf der Londoner Weltausstellung präsentiert, aber der große kommerzielle Erfolg is leider ausblieben. Den hat dann erst der italienische Physiker Giovanni Caselli in den 1860er Jahren mit seinem „Pantelegraphen“ ghabt. Der hat ab 1863/1865 sogar an kommerziellen Fax-Dienst zwischen Paris und Lyon ermöglicht, der über die bestehenden Telegrafenleitungen gelaufen is und Handschriften, Zeichnungen und Texte übertragen konnte. Des war quasi der erste öffentliche Faxdienst der Welt – a Meilenstein!

Der Weg zur Bildübertragung – Fototelegrafie und erste Anwendungen

Der nächste große Sprung in der Geschichte des Faxgeräts war die Entwicklung der Fototelegrafie. Der englische Erfinder Shelford Bidwell hat 1880 den Fototelegraphen vorgestellt, der als erstes Gerät gilt, das Vorlagen zweidimensional fotografisch abtasten konnte – ma musste also nimmer manuell auf Metallfolie zeichnen. Um die Jahrhundertwende, genau genommen 1902, hat dann der deutsche Physiker Arthur Korn entwickelte den „Bildtelegraphen“. Sei System hat die lichtempfindlichen Eigenschaften von Selen genutzt. A Foto is auf an transparenten Film belichtet worden, der auf an Glaszylinder gespannt und Zeile für Zeile abgetastet wurde. Des Licht is durch an Spiegel auf a Selenzelle gelenkt worden, die dann elektrische Signale erzeugt hat. Am Empfangsort is des Ganze umgekehrt passiert und a neues Bild belichtet worden. Berühmt is sei Erfindung worden, als 1908 a Fahndungsfoto von Paris nach London gschickt wurde, oder scho 1907 a Bild vom britischen König Eduard VII. von Paris zum „Daily Mirror“ in London übertragen wurde – in nur 12 Minuten! Des war revolutionär für Zeitungen und Behörden, auch wenn die Geräte teuer und aufwendig waren und die Technologie lange Zeit a Nischenanwendung blieb.

Die Ära der Kommerzialisierung – Von Siemens-Hell bis Xerox

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich dann wieder mehr getan. In Deutschland hat vor allem der Erfinder Rudolf Hell, oft als „Edison der grafischen Industrie“ bezeichnet, die Entwicklung vorantrieben. Er hatte scho 1929 den „Hellschreiber“ patentieren lassen, an Typenbildfeldfernschreiber, der Schriftzeichen in Bildpunkte zerlegt hat. Darauf aufbauend hat sei Firma Siemens-Hell 1956 des „Kleinfax-Gerät KF 108“ vorgestellt. Des war zwar mit 42 kg no a ziemlicher Brocken, aber es war des erste mobile Faxgerät der Welt für Normalpapier im Format DIN A5. Es hat elektromechanisch mit an Tintenrädchen funktioniert und war für sei Zeit bemerkenswert robust. In den USA hat währenddessen a anderer Gigant den Markt aufgemischt: die Xerox Corporation. Die waren ja scho mit ihren Kopierern erfolgreich und haben 1964 die „Long Distance Xerography“ (LDX) vorgestellt, oft als erste „kommerzielle“ Version vom modernen Fax bezeichnet. Des System war aber no sehr teuer und hat spezielle Leitungen braucht. Der Durchbruch is Xerox erst 1966 mit dem „Magnafax Telecopier“ gelungen. Der war kleiner, billiger (nur 50 Dollar Miete im Monat) und hat über normale Telefonleitungen funktioniert. A Briefseite hat er in sechs Minuten übertragen können. Damit hat Xerox den Massenmarkt erobert.

Der globale Durchbruch und die japanische Dominanz

Die 1970er und 80er Jahre waren dann die Zeit, in der des Faxgerät wirklich global durchgestartet is. A wichtiger Schritt war die Standardisierung durch des International Telegraph and Telephone Consultative Committee (CCITT). 1974 kam der Group 1 Standard (ca. 6 Minuten pro Seite), 1976 Group 2 (ca. 3 Minuten). Der absolute Wendepunkt war aber 1980 mit dem Group 3 Standard. Der hat digitale Übertragung über Modems genutzt und durch Datenkompression die Übertragungszeit auf unter a Minute pro Seite reduziert. Group 3 is zum weltweiten Industriestandard worden. In Deutschland hat die Bundespost 1979 den offiziellen Faxdienst eingeführt, nachdem des Potenzial lang unterschätzt wurde. Interessanterweise kam der große Siegeszug aber aus Japan. Japan eines der ersten Länder, des die Faxübertragung über normale Telefonleitungen erlaubt hat (scho in den frühen 70ern). Die Regierung und des Telekommunikationsunternehmen NTT haben die Technologie massiv gfördert, Standards gesetzt und sogar die Abschreibungsdauer für Faxgeräte verkürzt. A wichtiger Grund für den Erfolg war auch, dass die Faxtechnologie problemlos die komplexen japanischen Schriftzeichen übertragen konnte. So haben japanische Firmen wie NTT und KDDI den Weltmarkt erobert, während deutsche Pioniere wie Siemens ins Hintertreffen geraten sind. In den 1990ern war des Fax dann auf seinem Höhepunkt, vor allem nachdem ma statt dem teuren Thermopapier endlich Normalpapier verwenden konnte. Die Zahl der Anschlüsse in Deutschland is explodiert.

Das digitale Zeitalter und der langsame Abschied

Doch wie so oft in der Technikgeschichte war der Höhepunkt auch der Anfang vom Ende. Mit der rasanten Verbreitung vom Internet und der E-Mail ab den späten 1990er Jahren hat des Faxgerät an übermächtigen Konkurrenten bekommen. E-Mails waren schneller, billiger und vielseitiger. Langsam aber sicher hat der Abstieg begonnen. Besonders in Deutschland is des Faxgerät in den letzten Jahren, verstärkt durch die Corona-Pandemie, zu an Symbol für die gescheiterte Digitalisierung worden, als Gesundheitsämter mühsam Zahlen per Fax ausgetauscht haben. Laut Umfragen vom Digitalverband Bitkom is die Nutzung in deutschen Unternehmen zwar immer no überraschend hoch – 2024 haben 77 Prozent der Firmen mit über 20 Mitarbeitern no gefaxt – aber der Trend is klar abwärts. Die Intensität der Nutzung nimmt stark ab, und nur mehr a Viertel faxt häufig. Es gibt längst komfortablere und sicherere Alternativen wie digitale Signaturen oder spezielle E-Mail-Formate mit Zustellnachweisen. A konkretes Beispiel für den Abschied is Österreich: Seit Anfang 2025 is die Verwendung von Faxgeräten zur Übertragung von Gesundheitsdaten offiziell untersagt.

Von Hardware zum Service – Die Transformation des Faxens

Interessanterweise hat sich die Faxtechnologie aber auch weiterentwickelt und an des digitale Zeitalter angepasst. Heut gibt’s digitale Faxgeräte oder Internet-Faxdienste (Fax over IP, FoIP), die über des Internet funktionieren. Die ITU-T Standards T.37 (Fax via E-Mail) und T.38 (Echtzeit-Fax über IP) ermöglichen die Integration in moderne Netzwerke. Viele Büros nutzen heut Multifunktionsgeräte, die Drucken, Scannen, Kopieren und eben auch Faxen können. Man braucht also oft ka eigenes Gerät mehr. Fax-Server in Unternehmen können Faxe elektronisch empfangen, speichern und weiterleiten. Und es gibt sogar virtuelle Faxdienste und Smartphone-Apps, mit denen ma Dokumente abfotografieren und als Fax versenden kann, ganz ohne physisches Gerät oder eigene Telefonleitung. Die grundlegende Funktionsweise eines Faxgeräts – Dokument scannen, in Daten umwandeln, übertragen, am anderen Ende wieder zusammensetzen und drucken – bleibt dabei im Kern erhalten, wird aber digitalisiert und in Software oder Cloud-Dienste verlagert.

Warum das Fax (noch) nicht ganz tot ist

Trotz aller digitalen Alternativen hat sich des Faxgerät erstaunlich hartnäckig gehalten, und des hat verschiedene Gründe. In manchen Branchen und Ländern gibt’s immer no rechtliche Anforderungen, die a Faxübertragung nötig machen, zum Beispiel weil elektronische Signaturen (no) net überall anerkannt werden, a gefaxtes Dokument mit Unterschriftskopie aber scho. Die direkte Übertragung von Gerät zu Gerät wird oft als sicherer empfunden als E-Mail, die über viele Server läuft. Hackerangriffe san schwieriger, und ma bekommt oft an Sendebericht als Zustellnachweis. In manchen Bereichen, wie im Gesundheitswesen (vor dem Verbot), im Finanzsektor oder im Rechtswesen, war und is die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien a Argument für’s Fax. Und net zu vergessen: die Gewohnheit und etablierte Prozesse. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen, die no faxen, geben an, dass es für die Kommunikation mit Behörden unerlässlich is. Auch wenn die Nutzung insgesamt sinkt, gibt’s also immer no Nischen, in denen des Fax seine Berechtigung hat oder zumindest no net ganz wegzudenken is. Die überraschende Präsenz in vielen Büros zeigt, wie langsam sich manche Veränderungen vollziehen.

Das Faxgerät als historisches Artefakt – Ein Blick zurück und nach vorn

Wenn i so auf die lange Gschicht vom Faxgerät zurückblick, vom ersten elektrischen Telegrafen vom Bain bis zu den Cloud-Faxdiensten von heut, dann is des scho a bemerkenswerte Reise. Es war a Technologie, die ihrer Zeit oft voraus war. Über 170 Jahre Entwicklung stecken da drin! Des Fax hat die Geschäftswelt verändert, die Nachrichtenübermittlung beschleunigt und war a wichtiger Schritt in Richtung der sofortigen globalen Kommunikation, die wir heut mit dem Internet als selbstverständlich ansehen. Es hat uns an die Idee gewöhnt, Dokumente und Bilder in Sekundenschnelle über weite Strecken zu schicken. Vielleicht war des Fax ja der heimliche Wegbereiter für die Akzeptanz des Internets? Heut steht des physische Gerät oft als Symbol für veraltete Technik und mangelnde Digitalisierung da, a Relikt aus ana anderen Zeit. Aber sei Gschicht zeigt uns eindrucksvoll, wie Innovationen entstehen, sich durchsetzen und irgendwann von neuen, besseren Lösungen abgelöst werden. A Kreislauf, der sich in der Technikgeschichte immer wiederholt. Des Faxgerät mag bald endgültig im Museum landen, aber sei Beitrag zur Entwicklung unserer vernetzten Welt bleibt unvergessen. Es is a Stück Technikgeschichte zum Anfassen – oder zumindest war’s des amoi.

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